Gestalttherapie

Du findest den Weg nur, wenn du dich auf den Weg machst.
Maria Ward

Seit meinem ersten Kennenlernen der Gestalttherapie hat mich dieser therapeutische Weg sehr überzeugt. Er ist verwurzelt in Humanismus und Existenzialismus, geht von einer selbstverständlichen Verbindung von Leib und Seele aus, d. h. seelische und geistige Prozesse spiegeln sich auf körperlicher Ebene wider und in Körpersymptomen oder körperlichen Ausdrucksweisen drücken sich psychische Themen und Konflikte aus. Gerade durch den konzentrierten Blick auf die Kontaktfähigkeiten, die ein Mensch zu sich selbst und zu seiner Umwelt hat oder erst entwickelt, wächst parallel die innere Freiheit und die tiefe Bewusstheit (Awareness) für den eigenen seelischen Raum. Dies hat mich immer begeistert und zeigt die existentialistische Seite, in der es in einer Therapie nicht um richtig oder falsch geht, sondern um die umfassende Suche nach dem eigenen Selbst und dem ureigenen Lebensweg.

Gestalttherapie stärkt die innere Freiheit und gleichzeitig die Bindungs- und Kontaktfähigkeit, sowohl zu sich selbst als auch zu Mitmenschen und der Welt, in der wir leben. Gerade dadurch, dass sie hilft, Grenzen als sinnvolle und notwendige Bestandteile im zwischenmenschlichen Kontakt anzuerkennen, diese sogar notwendig sind, um wahrhaftigen und authentischen Kontakt überhaupt möglich zu machen, kann sie Menschen, die Verletzungen ihrer Grenzen im Laufe ihres Lebens erlebt haben, zu tiefgreifenden Heilungsschritten verhelfen. Sie trägt zu einem achtsamen, wertschätzenden Blick bei und kann sehr stark die Haltung zum (eigenen) Leben verändern.

Entwickelt wurde die Gestalttherapie vorrangig von Fritz Perls, Lore Perls und Paul Goodman. „Das Ich, der Hunger und die Aggression“, von Fritz Perls, 1944 erschienen, beschreibt noch heute sehr eindrücklich die Anfänge der Gestalttherapie. Es gibt bis heute viel wunderbare Literatur, die sehr lohnenswert ist und allein schon durch das Lesen neugierig macht.

Im Mittelpunkt einer Gestalttherapie stehen IHR Lebensweg, IHRE persönlichen Fragestellungen und Nöte und letztendlich IHRE Stabilität und Lebenszufriedenheit, die sich mit der wachsenden AWARENSS entwickelt, der zunehmenden BEWUSSTHEIT (GEWAHRSEIN), die Sie von sich selbst und von Ihrer Verbindung zu Ihrem Umfeld gewinnen.

Lebendiger Kontakt zwischen Ich und Du, zwischen TherapeutIn und KlientIn, von Mensch zu Mensch, unerledigte Situationen abschließen, Grenzen setzen, Grenzen spüren, Abgespaltenes integrieren, sich selbst bewusst wahrnehmen mit allen Sinnen, verantwortungsvolles und bewusstes Leben im Hier und Jetzt, Entwicklung von Wertschätzung, Würdigung der eigenen erlernten Überlebensstrategien, starke Prozessorientierung, Verbesserung der emotionalen und organismischen Selbstregulation, Wahrnehmen der eigenen Ressourcen, Spüren des eigenen Potentials, Experimentieren mit vertrauten aber vielleicht zu engen Grenzen ...

All dies strahlt die innere Haltung von GESTALT aus, einer Lebensphilosophie, die an das innere Wachstum eines Menschen glaubt und dessen Einzigartigkeit sieht.

Wiederholt stelle ich fest, wie viele Menschen über umfangreiche Informationen über ihren Zustand, z. B. ihre Depression, Essstörung, Partnerschaftskonflikte, Bindungsängste usw. verfügen, Berge von Büchern darüber gelesen haben, ihr Wissen aber nicht zu einer Verbesserung des Zustands führte. Ohne einen ganzheitlichen und integrativen Blick kann sich Veränderung nur schwer einen Weg bahnen. Gestalttherapie funktioniert nun nicht nur über Reden, Denken und Analysieren, sondern über viele Wege, die es Ihnen ermöglichen, mit Ihrem Unbewussten und Ihren Gefühlen in Kontakt zu kommen und dabei den Kopf zu unterlaufen – z. B. über Körper- und Sinneswahrnehmungen, Bewegungen, Symbole, Träume, Metaphern, Aufstellungen, Imaginationen, Schreiben ...

Die Wege sind vielfältig und werden im gemeinsamen Kontakt entstehen.

In einer Therapie geht es darum, zu entdecken, was unter den Symptomen verschüttet ist, was Sie wirklich benötigen, um eine tiefe innere Zufriedenheit zu spüren und das Gefühl zu erleben, in Ihrem Leben angekommen zu sein, gerade weil es ja begrenzt ist. Das Gefühl für die Kostbarkeit des eigenen Lebens wächst auf diesem Weg.

Tiefe Zufriedenheit erreicht man nun nicht unbedingt durch die Erfüllung aller Wünsche, die ja manchmal nur Ersatz sind, Ersatzbefriedigung für das, was eigentlich wichtig ist. Viele Menschen scheuen aber aus den verschiedensten Gründen die Schritte in die Veränderung. Ob diese Haltung sie jedoch wirklich erfüllt, ihnen Lebensfreude, Intensität und Sinn gibt? Veränderung bedeutet sicher Mut, Risikobereitschaft, Experimentieren, Neugier und natürlich eine Zuversicht, dass dieser Weg sich lohnen könnte. 

„Was können die anderen denken?“, „Das kann ich doch nicht machen“, „das kann ich meinen Eltern/meiner Frau/meinem Mann nicht zumuten“, „Das kann ich doch nicht machen, dann würd`s mir ja gut gehen“, ….

Den Ist-Zustand zu ertragen – egal, wie langweilig, traurig, schlimm dieser ist -  erscheint manchmal vertrauter als das Risiko einzugehen, mit Veränderung und der Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten zu spielen, sich den eigenen inneren Raum zuzugestehen oder zu beginnen, ihn endlich zu beschützen.

„Das Gute halte ich gar nicht aus. Sagt man mir was Negatives, komme ich damit schon klar. Höre ich was Positives, geht das nicht in mich rein“.


Gestalttherapie, heute auch gekoppelt mit meinem Aufstellungsweg, fördert das persönliche Wachstum, aktiviert Ihre Selbstheilungskräfte und würdigt die erlernten, früher zum Überleben beitragenden, heute aber vielleicht Ihr Leben hemmenden Verhaltensweisen, wertet sie nicht einfach als „Störung“ ab. Dies motiviert, mit neuen Wegen zu experimentieren, neue Erfahrungen zu machen, damit den Kontakt und die heilenden Kontaktmöglichkeiten zu sich selbst und zu anderen zu entdecken.

Durch die wachsende Selbstwahrnehmung bekommen Sie ein neues, erfüllendes Gefühl für Ihre Bedürfnisse, Grenzen und Potenziale. Dies vermittelt neue Kraft und Rückhalt für einen gesünderen Umgang mit Konflikten, setzt blockierte/abgespaltene Kräfte frei, eröffnet vielfach neue und sinngebende Lebens- und Arbeitsperspektiven. Dies erlebe ich immer wieder als einen Weg hin zu mehr Lebendigkeit, Energie, innerer Stärke und Selbstbestimmung.

Je mehr Sie lernen, sich selbst in tiefem Sinne wahr- und anzunehmen, umso verantwortungsvoller wird Ihr Umgang mit Ihrem Leben werden. Dieser Weg kann anfangs stürmisch werden, verändert sich aber hin zu mehr Selbstwertgefühl, privater/beruflicher Zufriedenheit und größerer persönlicher Reife und Unabhängigkeit.

Mich hat immer beeindruckt, wie schnell Gestalttherapie den Kontakt zu sich selbst verändern kann. Ich bin überzeugte Gestalttherapeutin, arbeite stark ressourcenorientiert und achtsam im Umgang mit Grenzen, unterstütze und ermutige zu Wahrnehmungsprozessen auf unterschiedlichsten Wegen, hin zu einem reiferen und sinnerfüllten Leben.


Gestalttherapeutin (DVG)
Lehrtherapeutin
Supervisorin (DVG)
Gestalttherapeutin für Kinder und Jugendliche (DVG)
Körpertherapeutin (S. Walch)
HP Psychotherapie

HEIKE FRANK

Praxis für Gestalttherapie, Supervision & Coaching

Forsthausweg 17
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